Tiere auf der Golfanlage

Tierwelt hautnah im Schönbuch

Piept's bei Ihnen? Bei uns schon! Im Golfclub Schönbuch piepst es nicht nur auf vielfältige Weise, bei uns quakt, surrt, schnattert, röhrt, heult, knurrt und brummt es.

Auf unseren Plätzen tummeln sich täglich nicht nur reichlich Golfer, sondern unsere Anlage bietet Lebensräume für viele einheimische Tierarten. Unser Areal verfügt über ausreichend Ausgleichsflächen, auf denen sich die Natur so verhalten kann, wie sie es mag. Dort fühlen sich Tiere deutlich wohler als auf intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Uns erreichen daher viele tierische Schnappschüsse unserer Golfer, von Golfball greifenden Babyfalken über elgante Ringelnatter-Exemplare auf dem Fairway oder ein Schwan auf Partnersuche. Untenstehend eine Bildergalerie sowie ausführliche Beispiele für tierisch gute Momentaufnahmen unserer Golfanlage am Rande des Schönbuchs, viel Spaß dabei!

Wenn Sie in Ihrem eigenen Garten zukünftig mehr einheimische Vogelarten beobachten wollen, kann unser NABU Vogelhaus ein guter Anfang sein. Erhältlich in unserem Sekretariat, aber nur solange der Vorrat hält.

Ihr Golf & Natur Team

Erdkröten (Bufo bufo) auf Wanderschaft

Heute war großer Betrieb auf unserem Clubplatz Bahn 5. Die Kröten machten sich auf den Weg zum Laichen. Die Tageslänge und die Hormone signalisieren den Tieren, dass nun Fortpflanzung angesagt ist. Und so laufen sie los, sobald die Temperaturen es auch nur einigermaßen zulassen. Wir konnten ein paar schöne Schnappschüsse einfangen. Bitte passen Sie die nächsten Tage auf unseren Spielbahnen mit Teichen darauf auf, die Tiere nicht zu verletzen. Besten Dank für Ihre Rücksichtnahme!

Faktencheck: Bei Amphibien hängt die Körpertemperatur stark von der Außentemperatur ab. Das haben sie mit Schlangen und Echsen gemein, aber auch mit allen wirbellosen Tieren, zum Beispiel den Insekten. Ist es zu kalt, kommen ihre Lebensgeister nicht richtig in Schwung. Selbst wenn die innere Uhr sagt, dass Fortpflanzungszeit ist, kann es sein, dass tiefe Temperaturen es den Tieren physisch unmöglich machen. Normalerweise wandern Amphibien weitgehend im Schutz der Dunkelheit. Ist es schon spät im Jahr und der 'Laichdruck' entsprechend groß, kommt es vor, dass Amphibien bei weiterhin kalten Nächten mit der Wanderung zunehmend in die Tagesstunden ausweichen.

Hier erfahren Sie mehr zur Erdkröte!

 

 

Europäische Maulwurfsgrille auf dem Grün

Unser Mitglied Frank Muschalek hat uns eine tolle Aufnahme geschickt:

Auf dem Grün der Bahn 7 befand sich ein wunderschönes Exemplar der europäischen Maufwurfsgrille.

Sie werden auch Halbteufel oder Zwergel genannt, was bestimmt an ihrem Erscheinungsbild liegt. Diese Tiere sind vom Aussterben bedroht, sie stehen bei uns bereits auf der Vorwarnliste für gefährdete Arten. Sie leben auf lockeren, feuchten, sandigen bis lehmigen Böden mit niedrigem Grasbewuchs, weshalb sie deshalb auf unserem Grün zu finden war. Die Tiere sind Allrounder, sie können fliegen und schwimmen und ernähren sich von Larven aber auch von Pflanzenwurzeln, weswegen sie in Gärten Schäden anrichten können.

Hier erfahren Sie mehr zur Maulwurfsgrille!

 

 

Sonnenhungrige Ringelnatter

Immer wieder schön zu sehen, dass sich unsere Golfanlage artenreich zeigt. Heute wurde von unserem Mitglieder Dr. Dieter Weber am See der Bahn 6 auf dem Clubplatz eine Ringelnatter beim Sonnenbaden gesichtet. Toll, dass wir gleich ein Foto von der hübschen Ringelnatter bekommen haben.

Die anmutigen Ringelnattern sind für den Menschen vollkommen ungefährlich. Ausgewachsene Ringelnattern sind 80 bis 120 Zentimeter lang, einige Exemplare können sogar noch größer werden. Sie leben in Feuchtgebieten, deswegen kommen sie bei uns meist in der Nähe der Teiche vor. Als Leibspeise vertilgen Ringelnattern sehr gerne Frösche und Kröten, sie verachten aber auch Molche und Kaulquappen nicht.

Sollten Sie als Golfer ein Tier auf dem Golfplatz vorfinden, bitte einfach in Ruhe lassen. Ringelnattern gehören leider auch zu den gefährdeten Arten bei uns.

Nach altem Volksglauben sollen Ringelnattern, die in der Nähe von Menschen wohnen, kleine Kinder bewachen, Haus und Vieh schützen und ganz allgemein Glück und Segen bringen. Noch ein Grund mehr also, diese tollen Lebewesen zu achten und zu schützen.

Danke an Herrn Dr. Weber für seine schöne Aufnahme und danke an die Ringelnatter, dass sie unsere Golfer beschützt! :-)

Hier erfahren Sie mehr zu Ringelnattern!

 

 

Höckerschwan (Cygnus olor) auf Partnersuche

Auch wenn es im März 2020 gerade ernsthaftere Themen gibt, möchten wir Ihnen die Bilder vom Teich an der Bahn 17 des Clubplatzes nicht vorenthalten.

Dort zieht ein einsamer Schwan seine Bahnen. Bestimmt ist er jetzt im Frühjahr auf Partnersuche. Wir drücken ihm fest die Daumen und wünschen Ihnen ein Schmunzeln im Gesicht beim Betrachten der nachstehenden Bilder.

Der Schwan hat uns übrigens nach ein paar Wochen wieder verlassen und ist Richtung Neckar gezogen, wo er wahrscheinlich erfolgreicher war, als im einsamen Schönbuch.

Viele Mitglieder waren besorgt und wollten, dass der Club aktiv wird und eine Schwandame besorgt. Doch bei der NABU Ortsgruppe wurde uns empfohlen, hier nicht in die Natur einzugreifen. Männliche Schwäne sind nämlich sehr eigen und verstehen keinen Spaß, wenn es um die Auswahl der Frau fürs Leben geht. Wir haben selbstverständlich den Rat der Fachleute befolgt und hoffen, dass unser Schwan sein Glück gefunden hat.

Hier erfahren Sie mehr zum Höckerschwan!

 

 

Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) auf Baustelle

Auf der Baustelle an der Driving Range kam es heute zu einem besonderen Einsatz: beim Abmontieren einer Holzverkleidung an der alten Trainerhütte kam eine erschrockene Fledermaus zum Vorschein. Unsere Handwerker handelten besonnen und richtig. In einem Schraubenkarton wurde die Rauhautfledermausdame umgehend nach Tübingen zu Doris & Gerhard Seifried gebracht, die sich seit 1995 in einem eigens eingerichteten Fledermauslazarett vorbildlich um gefundene oder verletzte Tiere kümmern, diese pflegen, um sie wieder auszuwildern.

Unsere Fledermausdame wog 6,7 g, schimpfte heftig als sie untersucht wurde, bekam zuerst eine Nährlösung, dann Wasser und nahm sogar anschließend einen Mehlwurm zu sich. Ein gutes Zeichen, sie wird jetzt von ihrem Ziehvater Gerhard Seifried gefüttert und von Parasiten befreit, bevor sie nach einer Flugprüfung wieder zurück in die Natur kann.

Nicht alle Fundlinge überleben, manche sind auf Lebensdauer flugunfähig, haben aber bei Herrn Seifried lebenslanges Wohnrecht. Er stellte mir unter anderem Frieda, eine Zweifarbenfledermaus und Hugo vor, der gar nicht begeistert von der Ruhestörung war, nach einigen Mehlwürmern aber sogar zu schnurren anfing. Das ist kein Scherz, er konnte schnurren!

Das Engagement von Doris & Gerhard Seifried ist einzigartig, selbstlos und vorbildlich. Mehr Informationen zur Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg finden Sie hier.

Untenstehend ein Bild unserer Fundfledermaus sowie Schnappschüsse von Frieda und Hugo.

Hier erfahren Sie mehr zur Rauhautfledermaus!